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Nordjütland


Meditation

Im Januar 2017 zog es mich an die Westküste Nordjütlands.

Ich startete meine Fahrt in Nørre Lynvig am Ringkøbing Fjord und fuhr die Küste entlang bis nach Skagen-Grenen.

Durch die heftigen November-Stürme in 2016 waren die Dünenketten streckenweise bis zu 2m Höhe und mehr weggebrochen, so dass der Strand an vielen Stellen nur sehr schwer oder gar nicht erreichbar war.

            Das Licht hatte eine unglaubliche Intensität - ließ Dünengras und Heideflächen in goldenen Farben erscheinen, dazu kam das überwältigende Blau der aufziehenden Wolken.



Bei Thyborøn ging meine Fahrt mit einer kleinen Fähre über den Thyborøn-Kanal, der vor Zeiten nach einer Sturmflut durch einen Durchbruch der Nordsee entstanden ist, weiter  über Agger Tange, einer schmalen Landzunge zwischen Nordsee und Nissum- Fjord, nach Lodbjerg Fyr.

Lodbjerg-Fyr, 35m hoch, aus rotem schwedischem Granit erbaut, steht heute fast 1km von der Küste entfernt inmitten der Lodbjerg-Klitplantage, einer Mischung aus Heide, Dünen, Kiefern und Bruchwald.

Häfen gibt es an der Westküste nur sehr wenige. In den kleinen Fischerorten werden die Kutter einfach mittels Winde an den Strand gezogen.

Der Bulbjerg, eine fast 50m hohe Klippe mit bizarren Verschiebungen aus weißem Kalk und schwarzem Feuerstein. Von hier oben reicht der Blick weit über die Jammerbucht. Leider war um diese Zeit der Wasserstand so hoch, dass ein Umrunden des Felsens am Strand nicht möglich war.

Mein nächstes Ziel war Rudbjerg Knude,eine ca. 50m hohe Steilküste, an der das Meer ständig nagt.

Der Leuchtturm steht mittlerweile dicht an der Abbruchkante, von den ehemals angrenzenden Gebäuden sind nur noch Trümmer übrig. Auch hier wandert der Sand ständig ostwärts.

Kurz vor Skagen liegt Råbjerg Mile, eine bald Wüsten ähnliche Dünenlandschaft.

Diese große, ca 40m hohe Wanderdüne bewegt sich jährlich unaufhaltsam ostwärts und hat schon etliches an Kiefernwald unter sich begraben.

An dieser Stelle ist Jütland man gerade noch 5km breit.

Ein paar Kilometer weiter trifft man etwas abseits der Straße Skagens versandete Kirche, die 1775 von einem Sandsturm fast vollständig bedeckt wurde und 20 Jahre später abgerissen werden musste. Nur der Kirchturm blieb stehen.

Nördlich von Skagen führt ein Weg nach Grenen. Hier, an Resten von Bunkern vorbei, kommt man an die Spitze Nordjütlands, wo Skagerrak und Kattegat aufeinander prallen. Je nach Windrichtung und Stärke ein eindrucksvolles Schauspiel!

Und hier im äußersten Norden Dänemarks endete auch meine Reise durch den dänischen Januar.